Australien: Google droht mit Koffer packen Australien: Google droht mit Koffer packen Pixabay
22 Jan
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Australien versus Google

Die Suchmaschine droht im Lande Down Under mit der Abschaltung ihres Dienstes. Grund dafür ein Vorhaben, dass auch in Europa die Gemüter bewegt: Google soll den australischen Verlagen Geld zahlen, sobald deren Inhalte ins Spiel kommen.

In Europa wurde ebenfalls eine entsprechende Richtlinie beschlossen, die nach und nach in nationale Gesetze gebastelt wird. Zuletzt einigte sich Google in Frankreich mit den Verlegern, unter welchen Voraussetzungen und Umständen wieviel Geld fließen soll. Angelpunkt in Europa ist allerdings die Sichtweise der Verleger, dass die Suchmaschine mit ihren Inhalten Werbegelder einstreicht.
Das Gesetz in Australien scheint allerdings in der bis jetzt vorgelegten Fassung weiter zu gehen. Oder, wie es Google formuliert: Zu unspezifisch gestaltet zu sein. Die Suchmaschinenmarke des Alphabet-Konzerns befürchtet laut ihrer australischen Geschäftsführerin, auch für die Setzung von Links zur Kasse gebeten werden zu können. Das Gesetz sei für das Unternehmen mit unkalkulierbaren Risken verbunden. Immerhin enthält der Gesetzesentwurf auch Strafandrohungen bis zu 6,3 Mio. Dollar. Ein Rückzug aus Australien sei daher die einzig rationale Entscheidung.
Abänderungswilligkeit lässt Premier Scott Morrison zumindest in der Öffentlichkeit nicht erkennen. Wie immer heißt es, man werde nicht auf Drohungen reagieren.
Die Erfahrung zeigt bisher allerdings, dass man sich in Fragen der Vergütung gegenseitig die Hörner abstößt. So ist Google etwa in Europa schon vor Gerichten gescheitert. Die Einigungen zeigen aber auch, dass die Verlage ebenfalls ein Stück weit ihre Forderungen aufgeben mussten. Bisher gibt es noch keine Anzeichen, dass das Szenario in Australien anders ablaufen würde.