Christoph Kränkl, Xenia Daum, Livia Dandrea-Böhm, Alexander Oswald und Klemens Ganner Christoph Kränkl, Xenia Daum, Livia Dandrea-Böhm, Alexander Oswald und Klemens Ganner APA – Austria Presse Agentur/APA-Fotoservice/Schedl
23 Okt
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CEOs als Influencer

Social Media oder nicht. Und wenn ja, wer soll in Social Media kommunizieren. Kann sich der CEO einfach raushalten?

Nein, legt die Podiumsdiskussion, zu der die Österreichische Marketing Gesellschaft (ÖMG) und APA luden, nahe. Es scheint sich gerade ins Gegenteil zu drehen. Führungskräfte sollten dabei weniger den Business-Account nutzen, sondern einen persönlichen Kanal eröffnen. Das sorge für mehr Glaubwürdigkeit und Reaktionen.
„CEOs sind Multiplikatoren und können Botschaften akzentuieren, müssen sich aber nicht unbedingt als die größten Influencer positionieren“, ist Livia Dandrea-Böhm, Leiterin A1 External Communication, überzeugt. Der private Account ermögliche eine ganz andere Nähe, wirft Klemens Ganner, Geschäftsführer von APA-DeFacto, ein: „Schließlich orientiert sich der Mensch an Menschen.“ Zu beobachten sei, dass gerade die jüngere Zielgruppe in dem Zusammenhang mehr Content aus dem Privatleben erwarte. „Sie will mehr vom Menschen dahinter wissen. Man muss aus sich herausgehen, wenn man da punkten will“, erläuterte Xenia Daum, Geschäftsführerin von styria digital one. Hier gelte es allerdings, vorsichtig vorzugehen.


Auch im Rahmen des Employer Branding sind Chefs, die ihr Gesicht in den Social Media ausstellen, hilfreich. Stünden sie doch stellvertretend für das Unternehmen. Und könnten so auch Einblicke in den Arbeitsalltag geben. SAP entwickle für die Talente-Suche eigene Story-Formate, etwa um Studierende anzusprechen, erzählt Geschäftsführer Christoph Kränkl.
Neben Posts gewinnt Video an Bedeutung. „Damit muss man sich auseinandersetzen. Vor allem kurze Video-Selfies kommen bei der jungen Zielgruppe sehr gut an“, beobachtet Daum. Dandrea-Böhm verweist auf den hohen Aufwand, zumindest bei der externen Kommunikation, geht aber von einer zunehmenden Bedeutung aus. „Ich persönlich werde noch länger bei schnellen Fotos bleiben. Aber sonst wird das bei uns schon viel genutzt“, meinte Kränkl. Auch Podcasts gewännen an Bedeutung, ergänzte Ganner.
Im Rahmen des Events präsentierte Ganner das aktuelle CEO-Ranking von APA-Comm. Erstmals ist demnach ÖBB-Chef Andreas Matthä der präsenteste CEO Österreichs. Dahinter folgen Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Die Plätze vier und fünf belegen OMV-CEO Rainer Seele und Montana Tech-Geschäftsführer Michael Tojner. Mit Casinos-Austria-Chefin Bettina Glatz-Kremsner erreichte zum ersten Mal eine Frau eine Top-10-Platzierung.