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17 Sep
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Nach der ungefähr 887. Corona-PK

Gibt es irgendwen, der die Regierung noch ernst nimmt? Auf Twitter kaum mehr.

Das Pressekonferenzen-Wesen der österreichischen Bundesregierung hat verschiedene Facetten: Mal wird eine weitere PK angekündigt, in der eine weiteren PK angekündigt wird, in der noch eine weitere PK angekündigt wird, in der Maßnahmen angekündigt werden (siehe dazu auch unseren Tweet des Tages). Mal wird irgendwas gefaselt, mal wird gedroht, mal wird sogar Hoffnung gemacht. Erinnern Sie sich an letzte Woche, als Kanzler Sebastian Kurz „Licht am Ende des Tunnels verkündete? Das Licht scheint sich Lichtjahre entfernt zu haben. Entschuldigen Sie die alberne Wortwiederholung. 

Kennen Sie diese Gesellschaftsspiele - soll man jetzt ja eher nicht machen - wo man eine Flasche im Kreis dreht und die-/derjenige, auf die/den der Flaschenhals zeigt, etwas Bestimmtes tun muss? Ungefähr so konnte einem Personal und Themenlage der ungefähr letzten 200 Regierungs-PKs zu Corona vorkommen: Oft zeigte die Flasche auf Gesundheitsminister Anschober, manchmal durften sogar Ministerinnen aus der zweiten Reihe ran. Heute, bei der gefühlt 887. PK, war gewissermaßen wieder Vollprogramm angesagt. Das heißt, das gesamte virologische Quartett musste antanzen und Shorty in staatstragenden Worten verkünden: „Ich weiß, dass es viele noch nicht glauben. Aber es wird wieder ernst.“

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Sie wissen längst schon, was beschlossen ist: Bei privaten Feiern und Veranstaltungen sind in Innenräumen nur noch zehn Personen erlaubt, die Schutzmaskenpflicht wird ausgeweitet, in der Gastronomie darf die Konsumation nur im Sitzen stattfinden. Wir müssen den Anfängen wehren, hat Innenminister Nehammer gesagt. 

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Sieht man die Stimmungslage auf Twitter - gut, das ist nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung, schon gar nicht für die sprichwörtlichen Fleißigen und Anständigen, aber trotzdem -, dann nimmt kaum jemand mehr die Regierung für voll. Höchstens ein paar Fragen und Widersprüche bleiben über. Unbeantwortbar und unauflösbar.

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