Mitbegründer fordert Facebooks Zerschlagung Pixabay Empfehlung
10 Mai
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Mitbegründer fordert Facebooks Zerschlagung

Das Unternehmen behindere Wettbewerb und Innovation. Und sei ein gefährlicher Datenmonopolist.

Der Mann heißt Chris Hughes. Außer Eingeweihten haben wohl noch nicht viele seinen Namen gehört. Kein Wunder. Er war einer der Gründer von Facebook. Der 2007 wieder von Board ging.

Zerwürfnisse mit Mark Zuckerberg? Der war ja laut Hughes schon damals jener, der ob seiner absoluten Mehrheit alleine bestimmte. Möglich. Aber immerhin beschreibt Hughes den Facebook-Zampano als netten Mann von nebenan. Aus dem in der New York Times veröffentlichten Text lässt sich ableiten, dass Hughes ihm auch eine gewisse Naivität zuschreibt. Eine Naivität, die Konversationen auf Facebook wie ein guter Engel zu leiten. Darüber zu wachen, dass Regeln des menschlichen Umgangs eingehalten werden. Und das sich Menschen auf Facebook verlassen können, dass sie das für sie relevante Material erhalten. Dass ihre Daten sicher sind. Dass Facebook nur das Beste für sie will.
Seine Sicht der Dinge beschreibt der Ex-Kollege so: Facebook ist eine Krake, die sich in der Welt der Social Media Kommunikation zum Monopolisten entwickelt. Die öffentliche Diskussion, die sich mittlerweile sehr viel über Facebook, WhatsApp und Instagram abspielt, wird in die Hand eines Unternehmens, mehr noch, eines Mannes gelegt. Wettbewerb wird damit erstickt. Denn entweder Facebook kopiere die Wettbewerber oder kaufe sie auf. Damit gehe auch jede Innovation flöten. User hätten keine Wahl mehr, sie landen früher oder später in Zuckerbergs Reich. Und der bestimmt die Regeln. Nach seinen Anweisungen werden die Zensoren eingeschult, die schließlich entscheiden, was noch Kunst oder was Pornografie, was Urheberrechtsverletzung oder was Satire, was Beleidigung oder harte Kritik ist, etcetera.
Die Macht des Social Media Riesen bebildert Hughes anhand des Beispiels Myanmar. Dort seien über Facebook Warnungen an Moslems erfolgt. Dass sich Gefahr anbahne, dass Gewalt in der Luft liege. Dieses Topic wurde schließlich von Facebook gesperrt.
Letztendlich fordert Hughes die Zerschlagung von Facebook. Und zwar rasch. Denn noch seien WhatsApp und Instagram nicht vollständig integriert. Eine Teilung der Unternehmen daher relativ einfach. Die Zerschlagung sei notwendig, um wieder Wettbewerb und Innovation zuzulassen. Und um dem User seine freie Entscheidung zurückzugeben. Die Entscheidung darüber, welche News Feeds er relevant findet, wie viele Daten er preisgeben will, wie viel Werbung er konsumieren möchte. Ohnehin ein schwieriges Unterfangen, denn auch nach einer Zerschlagung sei Facebook noch ein mächtiger Player.
Eine zweite, allgemeinere Forderung schließt er an. Der Datenschutz gehöre in die Hände der politischen Vertreter. Sie müssten ausbaldowern, welche Daten ein Unternehmen sammeln darf und wann es gegen Gesetze verstößt. Sie sollen aber nicht nur die Privatsphäre schützen, sondern auch Guidelines vorgeben, welche Sprache auf Social Media erlaubt ist und was schließlich unter inacceptabel fällt.
Der gesamte Text ist hier nachzulesen.