TikTok mag toll sein als Netzwerk für junge Menschen - als Marketing-Tool ist es das eher nicht. So lautet, zusammengefasst, die Analyse des deutschen Social-Media- und Digital-Marketing-Experten Julian Barkow in einem Kommentar für den Branchendienst Meedia.
Denn um eine ähnliche Marketing-Wirkung zu generieren wie Facebook oder Instagram, sei die chinesische App, die es immerhin in zwei Jahren auf eine Milliarde Nutzer gebracht hat, zu flüchtig, zu wenig nachhaltig.
„Tiktok scheint eine Plattform zu sein, auf der Unternehmen mit Ideen, Budget und etwas Glück einzelnen Videos hohe View-Zahlen verschaffen können. Erst wollte ich schreiben ,virale Hits erreichen können’. Aber das wäre übertrieben. Denn virale Hits zeichnen sich auch durch Differenzierung aus. Man behält sie im Kopf. Viele Views alleine machen noch keinen viralen Hit aus“, schreibt Barkow. „Außerdem halten wir fest, ist die erreichte Reichweite scheinbar nicht nachhaltig“, so Barkow mit dem Versuch eines Wortspiels, dessen gutem Gelingen ein Beistrich fehlt, das inhaltlich aber etwas für sich hat. Das verdeutlicht der Kopf der Agentur Pine mit dem Beispiel Aldi Nord: Als die Essener Mutter des Lebensmittelhandelskonzerns Hofer ihr erstes Tiktok-Video ins Netz stellte, erreichte dieses schnell einmal 17,3 Millionen Views. Das bislang letzte (sechste) Aldi-Nord-Video erreichte aber gerade einmal 3.000 Views.
Und noch etwas beanstandet Barkow als suboptimal: „Auf Tiktok haben ich  null Prozent soziale Interaktion. Ich schreibe keine Nachrichten und schauen (sic!) mir auch nur den ,Für-Dich’-Stream an und seltenst den ,Folge-Ich’-Stream. Bei Instagram im Vergleich schaue ich größtenteils Content von Personen und Brands an, denen ich aktiv folge. Bei Tiktok bin ich hingegen total passiv und schauen (sic) mir kurze Videos an von denen die künstliche Intelligenz denkt, dass ich sie mögen könnte. Tiktok ist wie Fernsehen auf Speed. Schnell, ausdauernd und billig.“