US-Bürger bei Social-Media-Kontrolle gespalten Pixabay
22 Jun
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US-Bürger bei Social-Media-Kontrolle gespalten

Acht von zehn US-Amerikanern trauen Social-Media-Unternehmen nicht zu, die richtigen Entscheidungen bei der Verwaltung von Inhalten auf ihren Plattformen zu fällen.

Auch wenn viele Posts Schaden anrichten, sollten Firmen wie Twitter, Facebook und Co nicht bestimmen, ob diese entfernt werden müssen. Das zeigt eine Umfrage des Researchers Gallup und der Knight Foundation. Noch weniger als Social-Media-Unternehmen trauen viele Amerikaner jedoch der US-Regierung.
„Wir erleben im Internet gerade einen Wertekonflikt. Die Menschen mögen die Freiheit, die sie in sozialen Netzwerken haben, machen sich aber Sorgen über schädliche Inhalte. Außerdem wissen sie nicht, wem sie die Verantwortung über diese Plattformen anvertrauen können“, erklärt Sam Gill, Senior Vice President der Knight Foundation.
Die Analysten haben unter Amerikanern zwei Befragungen durchgeführt, die erste unter 1.628, die zweite unter 1.449. 80 Prozent der Befragten misstrauen Social-Media-Unternehmen. Ein großer Teil (65 Prozent) ist der Meinung, dass User von sozialen Plattformen die Möglichkeit haben müssen, ihre Ansichten frei auszudrücken, auch wenn sie für andere verletzend sind. Eine Grenze ziehen die meisten (85 Prozent) jedoch bei Fehlinformationen über gesundheitliche Themen.
Viele der Befragten hatten selbst schon negative Erfahrungen im Social Web gemacht. Fast die Hälfte (44 Prozent) wurde schon beleidigt, ein Drittel schon gezielt gemobbt. 18 Prozent haben sogar schon Androhungen von Gewalt erfahren, 15 Prozent sexuelle Belästigung. Ein Drittel der Befragten hat auch schon einmal ein Posting eines anderen Users gemeldet und seine Entfernung gefordert.
Besonders umstritten sind die Gesetze für Social-Media-Betreiber. Die momentane Legislatur schützt die großen Unternehmen zu einem großen Teil vor der Verantwortung für gepostete Inhalte. 54 Prozent der Befragten sehen diese Regelung als schädlich, dennoch unterstützen zwei Drittel sie weiterhin. Die Regierung solle trotz der fehlerhaften Gesetze und der mangelnden Vertrauenswürdigkeit der Unternehmen nicht stärker bei Social-Media-Inhalten eingreifen.

pte