Facebook lässt User Polit-Werbung blocken Pixabay
18 Jun
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Facebook lässt User Polit-Werbung blocken

Der Social-Media-Titan ermöglicht es US-Anwendern, sämtliche politische Werbung auszublenden.

Dennoch will das Unternehmen laut CEO Mark Zuckerberg in den Monaten vor der US-Präsidentschaftswahl im November immer noch Menschen zum Wählen motivieren. Dafür erhält die Plattform ein eigenes Wahl-Informationszentrum.
„Die meisten Facebook-User werden politische Werbung nicht ausblenden. Egal, ob beim Toaster oder Facebook: Kaum jemand ändert die Grundeinstellung. Auch das Informationszentrum wird keinen großen Einfluss auf die Wahl haben. Solche neutralen Auskünfte ändern wenig, wenn die Kampagnen von Politikern Unwahrheiten verbreiten. Facebook zeigt hier immer noch zu wenig Verantwortung“, kritisiert Sebastian Jabbusch, Geschäftsführer der Politikberatungsfirma Public Impact, im pressetext-Interview.
Nutzer können mit der neuen Option sämtliche bezahlte politische Werbung blockieren. Zuckerberg zufolge soll jedoch das Informationszentrum an der Spitze der Newsfeeds von allen Facebook- und Instagram-Anwendern in den USA erscheinen. Nutzer sollen sich damit informieren, wie der Wahlprozess abläuft und wo und wie sie wählen können. Insgesamt 160 Mio. Amerikaner werden das Informationszentrum bis zur Wahl sehen.
Viele Kritiker werfen Facebook wegen der Weigerung, Posts von Politikern zu kontrollieren, Fahrlässigkeit vor. Im vergangenen Monat hat Konkurrent Twitter eine Nachricht von US-Präsident Donald Trump zum Thema Briefwahlen als Fehlinformation gebrandmarkt. Dagegen ließ Facebook dasselbe Posting auf seiner Plattform unangefochten stehen. Zuckerberg hat in der Vergangenheit oft betont, dass sein Unternehmen unparteiisch sei und sich nicht in den politischen Prozess einmischen werde.
„Facebook kann nicht jeden letzten Kommentar prüfen, der auf der Plattform zu sehen ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass Facebook Fake-News-Post und Seitenbetreiber mit Millionenreichweite gewähren lassen muss. Ein großer Teil der politischen Diskussion findet auf Facebook statt. Es geht vor allem darum, extreme Gruppen zu kontrollieren. Das wäre für Facebook leicht, wenn tatsächlich der Wille vorhanden wäre“, so Jabbusch.

pte