Amazon: Moratorium für Gesichtserkennungssoftware Pixabay
12 Jun
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Amazon: Moratorium für Gesichtserkennungssoftware

Die Technologie soll nicht mehr an die Polizei verkauft werden. Zumindest für ein Jahr.

Zuvor bezeichnete Amazon seine Technologie Rekognition als die Beste derzeit. Das Moratorium ist daher eine totale Kehrtwendung der bisherigen Strategie. Und es folgt rund eine Woche, nachdem IBM seine Gesichtserkennungs-Sparte einstampfte. Und nachdem die Proteste von BlackLivesMatter nicht abreißen. Man kann daher in dem Schritt auch eine große Portion PR sehen.
Denn noch im Februar hieß es, dass man damit der Polizei die neueste Technologie in die Hand gebe. Vor einem Jahr stimmten die Aktionäre noch dagegen, den Verkauf der Software zu beschränken. Sie stimmten auch den Vorschlag nieder, mit Hilfe einer Studie herauszufinden, ob Rekognition gegen Bürgerrechte verstößt.
Schon damals wusste man allerdings, dass die Gesichtserkennungssoftware, egal von wem, speziell bei Frauen und Schwarzen sehr fehleranfällig ist. Noch nicht geklärt ist außerdem die Frage, ob man die Bürger dahingehend informieren muss, ob und wann Gesichtserkennungssoftware eingesetzt wird. Zudem bezieht sich Amazon ausdrücklich auf die Polizei. Der Verkauf generell wird wohl nicht eingestellt. Und was man mit Gesichtssoftware so alles anstellen kann, führt China plastisch vor Augen.
Unklar scheint auch, wie es dann in einem Jahr weitergeht.