TikTok wird langsam alt Pixabay
28 Mai
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TikTok wird langsam alt

Es ist der Newcomer unter den Sozialen Medien. In den ersten drei Monaten dieses Jahres verzeichnete die App so viele Downloads wie noch keine andere App zuvor in den USA.

Alles roger für die Chinesen, könnte man denken. Denn wenn es so weitergeht, wird man bald Instagram überholen.
Und doch kämpft TikTok mit einem Problem. Gilt es doch als die Plattform, die die Generation Z auf sich vereint. Also die Jungen. Die ganz Jungen. Zwischen 14 und, bestenfalls, 24 Jahren. Doch so eindeutig ist das nicht mehr. Denn langsam wird auch TikTok älter.

Das Phänomen war auch schon bei Facebook zu beobachten. Zuerst waren die Youngsters da. Und dann die Eltern. Die von ihren Youngsters auch geliked werden wollten. Mittlerweile sind diese Accounts entweder tot oder weg. Die Youngsters entdeckten TikTok. Erzählten ihr Leben in 15-Sekunden Videos. Doch auch hier dringen die Eltern langsam ein. Finden es „cool“, sich in dämlichen Videos der Welt zu präsentieren. Die Youngsters dagegen finden ihre Eltern eher peinlich. Und wollen außerdem unter sich bleiben.
Damit droht auch TikTok die Abwanderung der Jungen. Doch noch gibt es keine Alternative, die den Chinesen Konkurrenz machen würde.
Schuld sind nicht zuletzt auch marketinggetriebene Entwicklungen. Unternehmen oder Fußballclubs suchen die Präsentation auf dem neuen Medium. Damit folgen ihnen langsam die Fans nach. Die sind aber nicht 14 bis 24 Jahre alt, sondern eher 34 bis 64 Jahre. Die typischen Hardcore-Fußballfans etwa werden auf 50 bis 59 Jahre geschätzt.
Auch für Werbetreibende wird das langsam zum Problem. Die gezielte Ansprache der Generation Z über die Plattform wird immer schwieriger. Die Altersstruktur seiner Nutzer gibt TikTok nämlich nicht bekannt. Dafür dürfen Werbetreibende immer mehr bezahlen. Die Preise hätten gegenüber dem vierten Quartal 2019 um bis zu 40 Prozent angezogen, heißt es in den USA.