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Almrauschen Pixabay
25 Feb
geschrieben von 

Almrauschen

Zahlreich - und überwiegend empört is sarkastisch - sind die Reaktionen auf das Urteil zum Fall einer deutschen Touristin, die auf einer Tiroler Alm durch eine Kuh zu Tode gekommen war und in dessen Folge der kuhhaltende Landwirt zu exorbitanten Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen verurteilt wurde.

Unmengen von Postings langen bei den sozialen Plattformen des ORF, der Krone und der Tiroler Tageszeitung und Zwitter ein. Krone und TT lancieren Annoncen bzw. Drohungen von Bauern, ihre Almen für die Öffentlichkeit zu sperren. Umweltministerin Elisabeth Köstinger äußerst Unverständnis für das Urteil und sieht, sollte es halten das „Ende von Bäuerlichen Existenzen im Berggebiet.“

Falter-Chefredakteur Florian Klenk indes versteht die Aufregung nicht: „Wenn ein Nutztier eines Unternehmers (=Bauer) einen Menschen tötet, weil es frei rumrennen darf, dann soll die Haftpflichtversicherung des Unternehmers den Schaden  begleichen und nicht die Hinterbliebenen“. Die Neos wiederum posten eine Story des Online-Magazins dolomitenstadt.at, indem ihr Tiroler EU-Spitzenkandidat Johannes Margreiter zur Causa Stellung nimmt: „Die bisherigen Kommentare der Politik zu dem am Donnerstag bekannt gewordenen Urteil zur tödlichen Attacke einer Rinderherde im Sommer 2014 wollen offensichtlich von eigenen Versäumnissen ablenken“, so Margreiter, im Zivilberuf Anwalt. „Das Urteil ist äußerst sorgfältig begründet und Ergebnis der geltenden Rechtslage, wonach einen Tierhalter bestimmte Verpflichtungen treffen, um Personenschäden durch mangelhafte Tierhaltung zu vermeiden.“