Blau machen für den guten Zweck marketagent.com
22 Feb
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Blau machen für den guten Zweck

Der Marktforscher Marketagent.com implementiert den Social Friday in Österreich und hat prakterischerweise gleich die Stimmungslage dazu erhoben. 

Irgendwann in den letzten Jahren fingen der sogenannte Social Friday an, die Runde zu machen: eine Firma macht einmal im Quartal einen Freitag blau, um etwas sozial Nützliches zu tun. Die Idee hatte Fikred Zendeli, mazedonisches Flüchtlingskind und heute Chef eines erfolgreichen Bauingenieursbüros.

Er hatte Statistiken gesehen, deren Wahrheit jedem (angestellten) Arbeitnehmer und vermutlich auch missmutigen Chefs emotional nur zu geläufig ist und die besagen, dass ab Freitag Mittag das Engagement der Arbeitnehmer massiv sinkt. Sie sitzen ihre Stunden ab, sind aber nicht mehr ganz bei der Sache. So überlegte Zendeli, ob diese Zeit nicht auf etwas nützlichere Weise verbracht werden könne und und begann mit seinen Mitarbeitern an einem Freitag pro Quartal an gemeinnützigen Projekten mitzuarbeiten.

 

Freitag freut´s uns nimma

Der Online-Marktforscher Marketagent.com berühmt sich nun, diese Idee als erstes Unternehmen in Ö. zu implementieren. Erste Tat der Markforscher wird sein, Schlafsäcke und Thermostaten an obdachlose Menschen zu überbringen. Gleichzeitig untersucht Marketagent in einer eben veröffentlichten Studie die Rahmenbedingungen: Den Arbeitseinsatz an Freitagen und die Akzeptanz der Idee des sozialen Engagements von Unternehmen. Dabei wurden über 4.500 Menschen in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Schweden, USA, UK Frankreich, Italien, Spanien und Argentinien befragt. In sämtlichen Ländern ist der Freitag von allen „normalen“ Arbeitstagen (Samstag, Sonntag also nicht mitgerechnet) der unproduktivste (ihm am nächsten kommt der Montag). In Österreich räumt fast die Hälfte der Arbeitnehmer ein, am Freitag mit den Gedanken nicht mehr so ganz bei der Sache zu sein. Insbesondere nach 14:00 geht es mit dem Arbeitseifer steil bergab und nimmt die Hinwendung zu unproduktiven Tätigkeiten (Spielen, …) zu. Meister des unnötigen Zeitvertreibs während der Arbeitszeit sind übrigens die Argentinier (48%), knapp dahinter folgen die Engländer und Amerikaner (46%).

 

Bereitschaft zum Helfen

Was das Helfen angeht, ist tatsächlich die Bereitschaft vorhanden, selbst anzupacken und mit Sachspenden (84%) und ehrenamtlichen Tätigkeiten (81%) direkten Kontakt mit betroffenen Personen zu knüpfen. Das nun den Social Friday angeht, so gefallen  das Konzept und die dahinterliegenden Beweggründe gefallen allen voran in den USA, Argentinien und Spanien. In der Schweiz, Österreich, Deutschland und Schweden zeigt man sich im Vergleich dazu zwar ein wenig zurückhaltender, doch alles in allem ist die Bereitschaft hoch, am Freitagnachmittag die Arbeit niederzulegen, um sich einer guten Sache zu widmen (82%). Dabei zeigen sich insbesondere Frauen und die jüngere Generation unter 40 von der Idee begeistert, ihre Arbeitswoche mit sinnstiftenden Tätigkeiten abzuschließen. Und dabei geht es um zweierlei, denn am Ende des Tages profitieren nicht nur Unternehmen davon, die sich über sozial kompetente Mitarbeiter freuen dürfen (43%). Im Umkehrschluss verweisen diese auch mit Stolz auf ihre Arbeitsstätte, die ihnen soziales Engagement ermöglicht (40%) und dadurch den Mitarbeiterzusammenhalt fördern (37%).