Hintergrund: Facebook musste gerade erst 40 Mio US-Dollar an Werbekunden zurück bezahlen. Durch falsche Videostatistiken seien diese animiert worden, mehr Geld in die Plattform zu pumpen. Und Twitter griff auf private Nutzerdaten zurück, die ausdrücklich nicht für Werbezwecke gedacht waren.
Doch die Kritik des Digitalverbandes geht noch weiter: Die von den beiden Netzwerken zur Verfügung gestellten Daten würden ausschließlich auf Eigenangaben beruhen. Objektivierung durch Dritte sei nicht vorgesehen. Gemeinsam mit dem immer wiederkehrenden großzügigen Umgang mit Userdaten führe dies zu einem Vertrauensverlust bei Werbekunden aber auch Endnutzern. „Von einem qualitativ hochwertigen und vertrauenswürdigen Umfeld kann keine Rede mehr sein. Umfeldqualität und User-Vertrauen sind der Grundstein für erfolgreiche Digitalwerbung. Österreichische Publisher investieren hohe Summen, um beides zu gewährleisten. Werbetreibende sollten endlich aufwachen und sehen, dass der Social-Media-Hype deutlich mehr als nur einen Kratzer abbekommen hat“, mahnt Eugen Schmidt, Leiter des Online-Vermarkterkreises im iab austria und Gründer von AboutMedia. So hat etwa Unicredit bereits seine gesamten Facebook-Engagements eingestellt.
21 Okt
geschrieben von Ulrich Bentz
Social Media fehlt Objektivität
Mit schweren Vorwürfen gegen Facebook und Twitter meldet sich der iab austria zu Wort.