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26 Mär
geschrieben von 

Auf der Suche nach den verlorenen Keksen

Bald ist es aus mit Cookies. Google hat sogar einen verschärften Weg angekündigt, der sich auch mit alternativen IDs nicht so einfach beschreiten lässt.

Dem Suchmaschinengiganten ist es am liebsten, die Werbetreibenden greifen auf sein eigenes Tool zurück. Die Monopolisierung kann aber wohl nicht die Zukunft sein. Und so lud der erste DigiTalk des iab zur Diskussion über Alternativen. Vizepräsidentin Cosima Serban begrüßte dazu Markus Lauscher (COPE Group), Alexander Much (Adobe), iab-austria-Präsident Markus Plank (Adverserve) und die iab-austria-Vorstandsmitglieder Markus Fallenböck (Donau Universität Krems) sowie Mathias Fanschek (Isobar).
„Für alle, die sich noch nicht mit dem Thema beschäftigen, wird es höchste Zeit. Wichtig ist es aber trotzdem, in Ruhe mit den eigenen Techanbietern zu sprechen beziehungsweise aus Publisher- oder Vermarktersicht auch die Kunden und Agenturen bei der Wahl der ID-Provider einzubeziehen. Es wird nicht nur die eine Lösung oder den einen Partner geben“, betont Lauscher. Er sieht sich in der Runde bestätigt. „Unterschiedliche Herausforderungen müssen gemeistert werden: Es werden die richtigen Technologien benötigt, um eine sinnvolle Daten- und ID-Strategie umzusetzen und Consent einholen und konsolidieren zu können. Auf dieser technologischen Basis wird es nötig sein, Content und Angebote bereitzustellen, die den User auch seine Einwilligung geben lassen, um mit ihm personalisiert kommunizieren zu können“, wirft etwa Fanschek ein.
Die neue Cookie-Politik bedeute auch, dass Anbieter für den Login auf die eigene Seite künftig einen deutlichen Mehrwert bieten müssen. Die Bedeutung von E-Mails werde wieder zunehmen, da sie die direkte Kommunikation mit den Endkunden ermöglichen.
„Digitale Werbung bleibt die wichtigste Einnahmequelle zur Finanzierung der freien und vielfältigen Presse und Medien in Europa. Sie macht 81 Prozent der digitalen Medieneinnahmen in der Union aus und ermöglicht den Bürgern den Zugang zu vertrauenswürdigen und hochwertigen Inhalten und Diensten. Digitale Werbung ist bereits jetzt intensiv geregelt, sodass in der EU ein hoher Datenschutz besteht. Zudem gibt es für den Einsatz nicht technisch erforderlicher Cookies eine Opt-in Lösung, die ein akzeptierter Marktstandard ist. Das iab austria setzt sich gegen weitere Verschärfungen dieser Regeln ein. Alles andere gefährdet die Existenz – vor allem von Gratis-Medien. Das ist nicht im Interesse der User, die zu Recht personalisierte Angebote erwarten. Gerade Cookieless-Technologien können den Datenschutz der User verbessern und sollten daher nicht schon vorab mit einem juristischen ‚Generalverdacht‘ belegt werden“, berichtet Fallenböck aus juristischer Perspektive.

 



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