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Moderne Piraten verdienen kräftig Pixabay
12 Jun
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Moderne Piraten verdienen kräftig

Die Weltmeere zu durchsegeln, um ein Schiff aufzumischen, birgt gewisse Romantik, brachte aber bis auf ein paar Ausnahmen nicht viel ein.

Der Pirat von heute hat dazugelernt. Er sitzt am Trockenen, nutzt das kapitalistische System und moderne Technologie. Und lässt in irgendeinem Hinterhof Markenware fälschen. Dabei ist das Feld breit gefächert: Von Mode über Accessoires, Kosmetik, Spielzeug bis hin zu Medikamenten.
Auf Grund dieser Fälschungen würden den EU-Staaten Steuereinnahmen von 15 Mrd. Euro pro Jahr durch die Lappen gehen, schätzt das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) in ihrem letzten Bericht. Allein in den vier fälschungsanfälligsten Branchen Kosmetik und Körperpflege, Wein und Spirituosen, pharmazeutische Erzeugnisse und Spielwaren würden die Fälscher Umsatzeinbußen von bis zu 19 Mrd. Euro generieren. Nimmt man etwa die Kosmetik her, so hätten sich die Umsatzeinbußen durch Fälschungen allein im letzten Jahr um 2,5 Mrd. Euro auf 9,6 Mrd. Euro gesteigert.
Produktfälschungen würden aber nicht nur Geld kosten, sondern auch gesundheitliche Risiken bergen. Das habe man etwa drastisch an der Coronakrise gesehen, so das EUIPO. Testkits, Schutzausrüstungen, Masken – Nichts, was nicht gefälscht wurde. Als besonders dreist empfand das Amt gefälschte Medikamente gegen Corona – wobei es noch überhaupt keine medizinischen Mittel gegen diese speziellen Erreger gäbe.
Aber auch ohne Krise müssten sich die Konsumenten bewusst sein, dass Fälschungen ernsthafte Risiken beinhalten können. Vor allem bei Medikamenten und Kosmetika und allem, was man auf die Haut aufträgt oder dem Körper zuführt. Als gefährlich können sich aber auch gefälschtes Spielzeug, Babykleidung oder Kinderbekleidung erweisen.