Spionage-Werkzeug in privaten Händen Pixabay
13 Mär
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Spionage-Werkzeug in privaten Händen

Das Unternehmen verfügt über eine riesige Datenbank. Darin gespeichert: Gesichter. Samt Namen und Details der Person.

Clearview ist Anbieter einer Gesichtserkennungs-App. Bisher wurde immer betont, dass dieses Produkt nicht für Privatleute zu haben sei. Gedacht sei es in erster Linie für amerikanische Behörden. Um damit Räuber, Mörder und andere Schwerverbrecher zu überführen. Man hängt sogar einen eigenen Verhaltenscodex in die Auslage. Und verspricht, mit dem Tool verantwortungsvoll umzugehen.
In der Realität scheint das allerdings nicht der Fall zu sein. Zumindest, wenn man der New York Times glauben darf. Die recherchierte dem Unternehmen hinterher und deckte so manchen Missstand auf. Etwa, dass man auf Expansionskurs ist. Und keine Scheu hat, seine Technologie auch Diktatoren feil zu bieten.
Schlimmer aber noch: Die App wird sehr wohl von Privatleuten genutzt. Auch im ganz privaten Bereich. So erzählt die Zeitung von einem Fall, in dem ein Milliardär dem Bekannten seiner Tochter nachschnüffelte. Weitere Fälle werden aufgezählt. Offenbar wurde die App potenziellen Geldgebern freigeschalten. Um sie auszuprobieren, wie es heißt. Was die Vermutung nahe legt, dass Investoren das Gesichtserkennungstool wohl nach wie vor nutzen.
Zuletzt fiel Clearview auf, weil dem Unternehmen die Kundenliste geklaut wurde.