Amazon will keine Nazi-Propaganda mehr Amazon will keine Nazi-Propaganda mehr Pixabay
10 Feb
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Amazon entnazifiziert seinen Bookstore

Der E-Commerce-Riese verbannt Bücher von Nazis und Rechtsextremen sowie Darstellungen von Symbolen wie dem Hakenkreuz aus seinem Bookstore.

Buchhändler, die zweifelhafte Waren über die Plattform anbieten, könnten dann ihren Account verlieren. Viele bei Amazon gelistete Unternehmen sind laut einem Bericht der New York Times darüber verärgert, weil der Konzern hierfür die Regeln nicht genau erklärt hat.
„Amazon behält sich das Recht vor zu entscheiden, ob Inhalte akzeptabel sind“, erklärt das Unternehmen einem Buchhändler. Unter anderem wurden in den vergangenen 18 Monaten zwei Bücher des früheren Ku-Klux-Klan-Anführers David Duke verbannt sowie mehrere Titel von George Lincoln Rockwell, dem Gründer der American Nazi Party.
Neben dem Bann gegen rechtsextreme Werke entfernt der Amazon Bookstore auch Hakenkreuze von seiner Plattform. In einem Buch über die von Amazon eigens produzierte TV-Serie The Man in the High Castle, in der viele nationalsozialistische Symbole zu sehen sind, sind Hakenkreuze aus Bildern digital entfernt. Laut Amazon war dies eine freiwillige Entscheidung des Verlages.
Wird ein Buch aus dem Bookstore verbannt, finden Nutzer unter ihrem Titel lediglich ein Bild von einem Hund eines Amazon-Mitarbeiters. Solche Seiten werden von dem Unternehmen als Dog Pages bezeichnet. Nicht nur Nationalsozialismus ist für den Bookstore inakzeptabel. Auch ein antisemitisches Buch der Nation of Islam wurde kürzlich verbannt.
Buchhändler, die verbannte Werke in ihrem Verzeichnis eingetragen haben, erhalten eine automatische Warnung von Amazon. Wenn sie die betroffenen Bücher nicht aus dem Verzeichnis entfernen, droht die Löschung des Accounts.

pte