Fernmärkte und insbesondere Kongresse waren vor der Krise mit sechs Buchstaben tragende Säulen des Wiener Incoming-Tourismus. Schon 2016 hatten sich der Flughafen Wien und WienTourismus darauf verständigt, gemeinsam Routen insbesondere auf der Langstrecke für Wien zu akquirieren. 25 neue Fernverbindungen - von Montreal bis Shanghai - konnten in dieser Zeit geschaffen werden. Anfang Juli ist die Vereinbarung bis 2025 verlängert worden.
Zunächst einmal gibt es, aus naheliegenden Gründen, viel Aufholbedarf: Strecken, die wegen Corona brach liegen oder lagen, müssen reaktiviert werden. Gleichzeitig wollen neue Airlines nach Wien gelockt werden.
Bis zur Pandemie reisten 45% aller Wien-Gäste mit dem Flugzeug an, im wertschöpfungsstarken Kongressbereich sogar über drei Viertel. In den zehn Jahren davor betrug das Nächtigungswachstum in Wien aus den Fern- und Überseemärkten mit 122% mehr als das Doppelte als das aus Europa. Während auf kürzeren Distanzen vermutlich der Schienenverkehr an Bedeutung gewinnen wird, gibt es bei Anreise aus den für hohe Wertschöpfung sorgenden Fernmärkten keine Alternative zur Langstrecken-Flugverbindungen.
Die Vereinbarung zwischen Flughafen und Wien Tourismus, die den blumigen Titel „Smart Air Service Development 2021-2025“ trägt, baut auf die Wiener Standortstrategie „Wien 2030 – Wirtschaft und Innovation“ und die „Visitor Economy Strategie“ der Stadt Wien auf, die eine nachhaltige Entwicklung der Destination unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen von BesucherInnen und BewohnerInnen leisten soll. Dementsprechend konzentrieren sich WienTourismus und Flughafen Wien auf Langstrecken-Verbindungen aus Metropolregionen mit hohem Incoming-Potenzial und Kooperationen mit Netzwerk-Carriern zur Förderung der Drehkreuzfunktion des Standorts. Darüberhinaus arbeiten Flughafen und der WienTourismus auch eng in Marktforschung und Lobbying bei Airline-Partnern zusammen.
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