Foxconn-Gewinn bricht um 89 Prozent ein Foxconn
18 Mai
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Foxconn-Gewinn bricht um 89 Prozent ein

Der taiwanesische Elektronik-Konzern und Apple-Zulieferer Foxconn Technology Group hat im ersten Quartal durch das Coronavirus einen Gewinneinbruch von 89 Prozent erlitten.

Jedoch sei laut der Firma das Schlimmste mittlerweile überstanden. Die gesamte Tech-Branche hat ein scharfes Auge auf Foxconn und sieht dessen Zahlen als Indikator für die globale Nachfrage.
„Die Coronavirus-Krise hat sich besonders schwerwiegend auf die Absatzzahlen im Smartphone-Bereich ausgewirkt. Weltweit gab es im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Minus von 56 Mio. verkauften Einheiten, was einem Rückgang um 17 Prozent entspricht. Im zweiten Quartal wird sich die Lage aber wahrscheinlich verbessern, weil die meisten Länder weltweit ihre Volkswirtschaften wieder in Richtung Normalbetrieb bewegen“, so Mobilfunk- und Technologieexperte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen gegenüber pressetext.
Grund für die schweren Verluste sind vor allem massive Unterbrechungen der Lieferkette in China. Ein Großteil der Foxconn-Produktion findet in der Volksrepublik statt und die meisten Arbeitskräfte des Unternehmens sind dort tätig. Allein die Auszahlung der Belegschaft bei einem wochenlangen Produktionsstillstand hat Foxconn laut eigenen Angaben zehn Mrd. Taiwan-Dollar (etwa drei Mrd. Euro) gekostet.
Foxconn zeigt aber Zuversicht für das zweite Quartal 2020. Die Nachfrage nach Technologie würde vor allem aufgrund der gesteigerten Home-Office-Aktivität von Angestellten massiv steigen. Auch elektronische Unterhaltungsprodukte würden so wieder einen Aufwind erhalten. Foxconn rechnet daher im Computer-Bereich mit einem Gewinnsprung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Weniger optimistisch ist der Konzern dagegen bei Smartphones, hier stehe ein Absturz von 15 Prozent bevor.
„Für Zulieferer im Smartphone-Bereich gibt es momentan gleichzeitig mehrere Probleme. Eines davon ist weiterhin die Handelsfehde zwischen den USA und China. Das Coronavirus kommt noch erschwerend hinzu, denn Konsumenten kaufen Handys hauptsächlich in Geschäften. Und trotz der Wiedereröffnung gibt es immer noch Unsicherheiten. Es ist unklar, wie viele Menschen sich jetzt überhaupt ein neues Smartphone leisten können, was wiederum für die Produktion problematisch ist“, sagt Karim Taga, Managing Partner bei der Beratungsgesellschaft Arthur D. Little.

pte