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05 Mär
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Lust auf Spenden machen

Ein Berliner Start-up versucht, die etwas spendenmüden Deutschen zu mehr Freigiebigkeit zu animieren und verspricht hundertprozentige Transparenz.

Bei der diesjährigen UN-Geberkonferenz für Jemen sind rund 1,4 Milliarden Euro an Spenden zusammengekommen. Das ist weniger als die Hälfte der benötigten Summe. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete das Ergebnis als „enttäuschend“. Angesichts einer drohenden Hungersnot und Millionen Leidtragender im Bürgerkrieg ist es vielmehr eine Katastrophe. Und de facto ein Todesurteil für unzählige Menschen.

In Österreich hat die Spendenbereitschaft 2020 trotz Corona mit einer dreiviertel Million Euro ein neuen Höchststand erreicht. In Deutschland stagniert sie bei 5,4 Milliarden Euro, was im Verhältnis zu Ö. gemäß der hier gewiß praktikablen x 10-Faustrechnung deutlich weniger ist. Was aber Hilfsorganisationen dabei besonders sorgt: Für diese Summe kommen immer weniger immer ältere Spender auf. Das heißt, irgendwann in nicht allzuferner Zukunft wird dieses System kollabieren.

Es ist nicht immer reiner Geiz der Grund, dass Leute nicht spenden: Sie sind unsicher, ob das Ziel, das sie unterstützen sollen, seriös; sie sind unsicher, ob ihre Spende überhaupt dort ankommt, wo sie hingehört. Speziell solchen Defiziten will die Spenden-Plattform moonshot mission abhelfen. Die Spenden werden unmittelbar an ausgesuchte Hilfsorganisationen - mit denen die Plattform, wie sie betont, keine geschäftlichen Interessen verbindet - weitergeleitet. Diese NGOs können direkt verglichen werden - im Prinzip nicht anders als das Angebot bei Versand- oder Urlaubsportalen. Spender bekommen auch, so verspricht moonshot mission, Nachricht, was mit ihrem Geld geschehen ist und was es bewirkt hat. Auf diese Weise will das im Kern sechsköpfige Start-up auch Digital Natives Lust auf Spenden machen.