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Österreich in der Krise: Prinzip Hoffnung DMVÖ
19 Nov
geschrieben von 

Österreich in der Krise: Prinzip Hoffnung

Die Stimmung im Volke hat sich zwar seit März verschlechtert, aber man findet immer etwas Positives.

„Es lässt sich erkennen, dass sich die Krise im Kopf der Befragten festgesetzt hat“, resümierte Dieter Scharitzer, TQS Research & Consulting, seine Studie So denkt Österreich. Die nun zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Ein Drittel der Befragten gestand ein, weniger finanzielle Mittel als vor der Krise zur Verfügung zu haben. 90 Prozent gehen davon aus, dass die Wirtschaftskrise noch andauern werde. Als besonders schlecht wird die Zukunft für die Tourismus-, Event- und Veranstaltungsbranche beurteilt. 72 Prozent gaben an, keine Veranstaltungen und Events mehr besucht zu haben. Und nur 24 Prozent planen einen Urlaub für die nächsten sechs Monate. Trotzdem will Scharitzer auch einen Lichtblick erkennen. 63 Prozent der Befragten glauben nämlich, dass sich trotz allem ihre Zukunft positiv entwickeln werde. „Die Hoffnung ist somit nicht ganz verloren gegangen“, so der Studienleiter.
Scharitzer nutzte für die Präsentation der Studie den Rahmen des DMVÖ Online-Talk Alles bloß kein BlaBla. Dort wurden die Ergebnisse anschließend mit Genetiker Markus Hengstschläger, Helene Karmasin von Karmasin Behavioural Insights und Markenverbands-Geschäftsführer Günter Thumser unter der Leitung von DMVÖ-Geschäftsführer Martin Wilfing diskutiert.
Hengstschläger etwa setzt für die Bewältigung der Krise auf die so genannte Lösungsbegabung, die er erst kürzlich zwischen zwei Buchdeckeln presste. Eher auf dem Boden der Realität steht Karmasin. „Unsere Gesellschaft basiert auf Konsum und den braucht es, um diese Gesellschaft sicher zu halten“, postuliert sie. Derzeit beschäftigen sich die Menschen allerdings eher damit, was sie wirklich brauchen. Für das Funktionieren der Gesellschaft der falsche Weg. „Es muss uns wieder gelingen, das ‚Verlockende‘ zu inszenieren. Nur so wird der so dringend benötigte private Konsum wieder angekurbelt“, so Karmasin.
Dieser Weg sollte auch nicht durch unnötige Werbeverbote behindert werden, unterstützte Thumser. Er beruft sich dabei auf das mittlerweile nicht mehr aktuelle drohende Werbeverbot im Lebensmittelbereich. Faire Rahmenbedingungen müssten das Leitbild sein, so der Markenartikel-Geschäftsführer, die nicht zuletzt durch Selbstkontroll-Mechanismen gewahrt würden.