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Corona steckt PR an Pixabay
13 Jul
geschrieben von 

Corona steckt PR an

Die Kommunikationsbranche bleibt vor den Langzeitfolgen des Virus nicht verschont. 37 Prozent sehen die Branche geschwächt, 29 Prozent kaum getroffen und 34 Prozent meinen, dass die Branche sogar eher gestärkt sei.

Dies ergab die jüngste Mitgliederbefragung des PRVA.
Aus dieser ergibt sich auch, welche Bereiche besonders von der Krise tangiert sind. Da wären zunächst PR-Verantwortliche oder Agenturen mit einem Kundenschwerpunkt in Branchen wie Handel, Industrie, Verkehr, Bau, Tourismus, Fremdenverkehr und Gastronomie, die die wirtschaftlichen Folgen durch den Lockdown nur mehr schwer aufholen können. Die Absage von Veranstaltungen, Messen und Konferenzen sowie eingefrorene oder gekürzte PR- und Kommunikations-Budgets durch wegbrechende Aufträge treffen ebenso viele Unternehmen, PR-Agenturen und besonders die Ein-Personen-Agenturen. Und schließlich müssen Mitarbeiter vor einer Ansteckung geschützt werden. 50 Prozent waren oder sind vollständig im Home Office, bei weiteren 40 Prozent ist es ein Großteil. Allerdings sei bereits bei mehr als 86 Prozent diese Arbeitsform schon davor üblich gewesen.
Auch wenn nur 37 Prozent negative Auswirkungen fürchten, zeigt eine andere Kennzahl, dass das Problem wohl doch größer ist: Zwei Drittel rechnen nämlich mit Umsatzbußen, ein Drittel hofft, das Niveau zu halten. Erwartet werden Umsatzrückgänge bis zu 25 Prozent. Mit einer Rückkehr zur Normalität rechnet eigentlich kaum jemand vor 2022. Infolgedessen stehen bei den meisten Sparmaßnahmen am Programm. Ganz aufgeben mussten dagegen bisher nur wenige.
„Unsere Mitglieder machen derzeit sehr ambivalente Erfahrungen“, fasst Julia Wippersberg, Präsidentin des PRVA, das Ergebnis zusammen. „Die ökonomische Situation der PRVA-Mitglieder in Unternehmen ist je nach Branche sehr unterschiedlich, v.a. in den Agenturen erwarten beinahe alle der Befragten Stornierungen oder Reduktionen bestehender Aufträge und sehen eine Rückläufigkeit bei Anfragen. Sehr erfreulich ist aber, dass in der Kommunikationsbranche nach derzeitigem Stand keine große Kündigungswelle geplant ist. Die Covid-19-Kurzarbeit wurde von rund 45 Prozent der Befragten bereits in Anspruch genommen, insgesamt hat die Erhaltung der Arbeitsplätze für zwei Drittel der Umfrageteilnehmenden oberste Priorität“.