Präsentierten PR-Trendradar: Markus Setznagel (Austrian Airlines), Alexander Raffeiner (Moderation), Julia Wippersberg (APA-OTS), Klaus Candussi (atempo), Susanne Grof-Korbel (bettertogether), Thomas Lutz (Microsoft Österreich) und Lisa Patek (Marketagent.com) Präsentierten PR-Trendradar: Markus Setznagel (Austrian Airlines), Alexander Raffeiner (Moderation), Julia Wippersberg (APA-OTS), Klaus Candussi (atempo), Susanne Grof-Korbel (bettertogether), Thomas Lutz (Microsoft Österreich) und Lisa Patek (Marketagent.com) APA - Austria Presse Agentur/APA-Fotoservice/Hörmandinger
27 Feb
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Digitale PR im Fokus

Personalisierte Inhalte, das identifiziert der Großteil der Experten, und zwar 62 Prozent, als bedeutensten Trend in der digitalen PR.

Dahinter folgen mit 33 Prozent Live-Videos und mit 30 Prozent Künstliche Intelligenz. Was die Kommunikationskanäle betrifft, sehen 62 Prozent Instagram als Wichtigsten an. Die Bedeutung der Plattform werde auch noch steigen, meinen sie. 61 Prozent glauben dies von Youtube und 53 Prozent von LinkedIn.
Das die Ergebnisse des PR-Trendradar, das Marketagent im Auftrag von APA-Comm durchführte. Befragt wurden 303 Expertinnen und Experten aus Marketing und Kommunikation. Präsentiert wurden sie von Marketagent Market Managerin Lisa Patek. Die auch noch weitere Ergebnisse verriet. Etwa, dass drei Viertel der Befragten der Ansicht sind, dass Unternehmen ohne digitale PR langfristig nicht erfolgreich sein können. Auch das Bewusstsein für die Bedeutung einer dokumentierten Strategie für digitale Kommunikation sei gestiegen. Künstliche Intelligenz ist längst im Berufsalltag angekommen. 34 Prozent nutzen derartige Algorithmen für Medienmonitoring, 28 Prozent für Medienanalyse und etwa ein Fünftel für automatisierte Datenanalyse. Als wesentliche Vorteile werden „Erleichterung der Arbeit“ und „Entlastung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“ gesehen. „Mehr Fehler durch Algorithmen“ und „Mangelnde Qualität des Output“ sind laut Umfrage die größten Herausforderungen.
Diskutiert wurden die Ergebnisse anschließend von geladenen Expertinnen und Experten. Angesichts der Szenarien postuliert etwa Thomas Lutz, Head of Communication von Microsoft Austria: „Der klassischen PR kommt das Geschäftsmodell abhanden“. PR bestehe nicht mehr darin, sich nur auf Medien zu konzentrieren. Vielmehr müsse man sein eigenes Medium sein.
APA-OTS-Geschäftsführerin Julia Wippersberg betonte, dass man das Ziel von Kommunikation nicht aus den Augen verlieren dürfe: Einen Beitrag zur Wertsteigerung des Unternehmens zu leisten. „Image und Reputation sind Wege dorthin, aber nicht das ausschließliche und letztgültige Ziel von Kommunikation“, so Wippersberg.
Digitale Kommunikation hätte dabei den Vorteil der direkteren Kundenansprache. „Die, für die wir die Kommunikation machen, können wir durch digitale PR viel besser einbeziehen“, ist sie überzeugt.
„Wir alle sitzen in einem großen Labor – gesellschaftlich betrachtet“, leitete Susanne Grof-Korbel, Geschäftsführerin von bettertogether, zu den ethischen Fragestellungen über, die digitale PR mit sich bringt. Als Beispiel nannte sie Beauty-Events für Kinder. „Dort sitzen die Influencerinnen, die sich diese Mädchen gerne auf YouTube anschauen.“ Aus Marketingsicht wäre das positiv, weil neue Zielgruppen erschlossen werden, aber aus ethischer Sicht sei die Frage zu stellen: „Muss ich jetzt alles machen, weil es geht?“
„Die ethische Frage ist keine PR-Frage – das ist Unternehmensethik“, will Markus Setznagel, Senior PR-Manager bei Austrian Airlines, einen größeren Rahmen zeichnen. Wenn die Maßnahmen in der Gesellschaft nicht gut ankämen, werde das auf das Unternehmen zurückfallen.
Vorausgesetzt, die Menschen verstehen, was kommuniziert wird. Hier sieht atempo-Geschäftsführer Klaus Candussi große Chancen für Künstliche Intelligenz. Sein Problem demonstriert er mit einer beeindruckenden Zahl: 60 Prozent der Bevölkerung könnten nicht sinnerfassend verstehen, was Qualitätsmedien, Unternehmen und Behörden kommunizieren, weil das sprachliche Komplexitätsniveau zu hoch ist. Dem will atempo mit leicht verständlichen Nachrichten entgegenwirken. Dafür arbeitet man unter anderem mit der APA zusammen, die bereits ein KI-Tool einsetze, um leicht verständliche Nachrichten anbieten zu können.