Tiroler Adler hebt ab Pixabay
22 Okt
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Tiroler Adler hebt ab

Die Tiroler Kreativwirtschaft hinke hinterher, moniert man dort. Nur acht Prozent mache deren Anteil aus.

Im Österreich-Schnitt lieger der bei gut 10 Prozent. Doch ungeachtet dessen ließen die Tiroler in den letzten Jahren durchaus aufhorchen. Dennoch: Der Tiroler Fachgruppenobmann Tom Jank wünscht sich mehr Unternehmen. Laut den letzten Zahlen verfügt Tirol über 3.315 Kreativunternehmen. Rund 9.500 Menschen beschäftigt die Branche, rund 6.000 davon unselbständig. Im Vergleich mit dem restlichen Österreich ist man damit tatsächlich im unteren Drittel zu finden. Dort führt Wien die Tabelle an, vor Niederöstereich, Oberösterreich und der Steiermark.
Doch ein kräftiges Lebenszeichen gab die Branche in Tirol doch von sich. Über eine Milliarde Umsatzerlöse erwirtschaftete sie 2016. Von 2008 bis 2015 konnten die Umsätze der Branche um 15 Prozent gesteigert werden. Damit liegt man deutlich über der Gesamtwirtschaft, die ein Plus von sechs Prozent schrieb. Und auch in den letzten beiden Jahren empfing Jank ein positives Echo, was Auftragslage und Mitarbeiternachfrage betrifft.
Dennoch bleibt man am Boden. Jank definiert den Stellenwert der Kreativwirtschaft im Bundesland so: „Da Tirol eher kleiner strukturiert ist, geht es in den meisten Fällen nicht um große Werbeausgaben, sondern eher um gute Kommunikationsideen und intelligenten Mediaeinsatz. In diesem Sinne hat die Kommunikation eher einen qualitativen als einen quantitativen Wert.“ Aber darin sieht man keinen Grund, warum man den Stellenwert der Branche nicht trotzdem verbessern sollte. Ein Anreiz, der den Proponenten vorschwebt, wäre ein Projekt oder eine Initiative wie Creative Industries Styria oder Creative Region Upper Austria. Dazu meldet Jank noch einige Wünsch an die Politik an. Etwa die Abschaffung der Werbesteuer. Die Senkung der Lohnnebenkosten. Und zwei wichtige Punkte, die wohl Hand in Hand gehen. Zum ersten die Fortführung der Kreativwirtschaftsstrategie. Mit dieser will WKÖ-Präsident Harald Mahrer Experten mit der Kreativwirtschaft besser vernetzen und Investitionen in die Branche ankurbeln. Was eben auch den zweiten Punkt verwirklichen soll: Den Breitbandausbau am Land, der für eine moderne Kreativwirtschaft unerlässlich ist.
Der Tirolissimo ist da ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, die Tiroler Kreativwirtschaft etwas mehr in den Vordergrund zu rücken. „Der Tirolissimo hat mittlerweile eine große Bedeutung. Es ist kein Preis, der verschenkt wird. Wir haben immer eine internationale Jury und einen recht hohen Standard in der Bewertung. Zudem gibt er eine gute Übersicht für die Wirtschaft, wer die Top-Player-Agenturen und Kreativbüros sind“, so Jank. Für die Agenturen selbst ist es nicht nur eine Wertschätzung und Bestätigung ihrer Arbeit, sondern auch eine gute PR, die den Ruf der Agentur über die Landesgrenzen hinausträgt. Manchmal sogar über die Staatsgrenzen.