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Werbeklimaindex im Tief Pixabay
11 Feb
geschrieben von 

Werbeklimaindex im Tief

Die Dinge schön zu reden, davon versteht die Branche etwas. Und manche konnten in der Krise sogar profitieren. Doch alles in allem ist die Lage eher trist.

Das belegt nun der WIFO-Werbeklimaindex schwarz auf weiß.
Der Konjunkturindex sank mittlerweile auf -3 Punkte. Im ersten Quartal 2020 lag er noch bei +23. In die Hoffnungen, die sich im Herbst langsam einstellten, schlug der Lockdown wie ein Beil ein. „Der leichte Aufwärtstrend im September und Oktober wurde durch die neuerlichen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung wieder zum Erliegen gebracht. Die Werbewirtschaft leidet unter der Corona-Krise. Umso wichtiger sind jetzt die ersten sanften Öffnungsschritte, selbstverständlich unter Einhaltung strenger Sicherheitsregeln, die wirtschaftlich und auch für die Stimmung im Land enorm wichtig sind“, kommentiert Michael Mrazek, Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die aktuellen Ergebnisse.
Wichtigste Kennzahlen: Fast 60 Prozent der Unternehmen melden eine Verschlechterung der aktuellen Geschäftslage. Knapp die Hälfte konstatiert unzureichende Nachfrage. Die Auftragsbücher seien leer, so Mrazek. Die Gründe dafür sind schnell zu finden: Die Maßnahmen provozieren Unsicherheit in der Bevölkerung, aber auch bei den Unternehmen. Mrazek will jedenfalls Lockdowns hinter sich lassen, um die Stimmung wieder zu heben: „Eine träge Wirtschaftsentwicklung macht sich massiv in der Werbebranche bemerkbar, umso wichtiger ist nun ein kontrolliertes Ankurbeln der Konjunktur.“
Ob das so einfach geht, ist eine andere Frage. Denn die Krise schlägt auf den Arbeitsmarkt durch. Im Übrigen auch in der Werbebranche. In den letzten Monaten sahen sich mehr Betriebe gezwungen, Mitarbeiter abzubauen als Mitarbeiter einzustellen. „Es ist sicherlich aktuell eine der größten Herausforderungen für Wirtschaft und Politik, Menschen in Beschäftigung zu halten. Wir werden gemeinsam aus dem Ausnahmezustand lernen müssen, um unsere Fachkräfte, soweit es geht, im Unternehmen halten zu können“, betont der Fachverbandsobmann.