Werberat-Präsident zieht Bilanz Werberat-Präsident zieht Bilanz ÖWR/Katharina Schiffl
27 Okt
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Werberat: Mehr Beschwerden, weniger Beanstandungen

Über mangelnde Arbeit konnte der Österreichische Werberat auch im Coronajahr nicht klagen. Von Oktober 2019 bis September 2020 gingen 404 Beschwerden bei dem Gremium ein.

Um knapp 30 mehr als noch im Jahr zuvor (372). Diese führten zu 240 Entscheidungen. 12 Mal wurde die Aufforderung zum Stopp der Werbemaßnahmen beziehungsweise zum sofortigen Sujetwechsel ausgesprochen. In sechs Fällen kam es zu Sensibilisierungssprüchen und 26 Mal sah man keinen Grund zum Einschreiten.
Damit gab es deutlich weniger Beanstandungen als im Jahr zuvor. Da votierte man 26 Mal für einen Stopp und acht Mal für mehr Sensibilität. „Wie in den Jahren zuvor wurden vor allem in Bezug auf geschlechterdiskriminierende Werbemaßnahmen Stopp-Entscheidungen getroffen“, zieht ÖWR-Präsident Michael Straberger Bilanz. „So bezogen sich 11 der 12 Stopps auf dieses Thema.“ Darüber hinaus registrierte der Präsident eine verstärkte Bereitschaft zur Kooperation. So zogen im Werberatsjahr 2019/20 35 Unternehmen nach Kontaktaufnahme das beanstandete Sujet umgehend zurück. „Darüber hinaus zeigten sich die meisten werbetreibenden Unternehmen einsichtig und entfernten oder änderten ihre Werbemaßnahme, wenn die Maßnahme mit einem Stopp oder einer Sensibilisierung belegt wurde“, so Straberger.
Übrigens hatte auch der Werberat einen Lockdown-Effekt zu verzeichnen. Von März bis Mai trudelten 102 Beschwerden ein, fast 40 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese führten zu 64 Entscheidungen, 25 mehr als im Jahr zuvor. Das Ergebnis ist aber gleich: Fünf Stopp-Entscheidungen, ein Sensibilisierungsspruch und fünf Mal sah man keinen Grund zum Einschreiten.