D: Digitale Kompetenzdefizite in Mittelbetrieben S. Hermann & F. Richter / Pixabay
24 Feb
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D: Digitale Kompetenzdefizite in Mittelbetrieben

Der Grund ist aber nicht mangelnder Wille der Belegschaften, sondern dass sich Unternehmen scheuen, ihre Mitarbeiter weiterbilden zu lassen.

Die Digitalisierung ist zwar in mittelständigen Betrieben angekommen, aber die Mitarbeiter können, salopp gesagt, nicht ausreichend kompetent mit ihr umgehen. So stellt sich die Situation jedenfalls, laut einer Studie der Förderbank KfW, in Deutschland dar. 38 % der Klein- und Mittelbetriebe orteten 2019 in fehlenden Kenntnissen der Belegschaft das größte Hindernis für die Digitalisierung. Zwei Jahre zuvor hatte dieser Anteil erst 29 % betragen. 

Die Entwicklung ist insofern suboptimal, als die große Mehrheit der mittelständischen Unternehmen auf digitale Kompetenzen angewiesen ist: 78 % konstatieren einen großen Bedarf an der Bedienung von Standardsoftware und digitalen Endgeräten. Onlinekompetenzen wie Internetrecherchen, Onlinemarketing oder der Umgang mit sozialen Medien sind für die Hälfte (51 %) der Mittelständler von großer Bedeutung. Immerhin 24 Prozent der Betriebe benötigen Mitarbeiter mit fortgeschrittenen Digitalkompetenzen wie Programmieren oder statistischer Datenanalyse.
Je anspruchsvoller die Aufgabenstellung, desto größer der ungedeckte Bedarf. Fast die Hälfte der mittelständischen Betreibe, 45 %, hat Probleme, geeignete Datenanalysten zu finden.

Indessen sind solche Defizite beileibe nicht mangelndem Bemühen der Belegschaften zuzuschreiben: Die Unternehmen - besonders kleinere Firmen - scheuen oft die Kosten für die Weiterbildung und die damit verbundenen Arbeitsausfälle. Mehr als ein Viertel der Unternehmen scheut sogar deswegen davor zurück, Mitarbeitern eine Weiterbildung zu ermöglichen, weil sie dadurch ihren persönlichen Wert auf dem Arbeitsmarkt erhöhen und ihr Kompetenzen zu anderen Dienstgebern mitnehmen könnten.