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Salzburger Fachgruppenobmann Clemens Jager mit Vorgänger Michael Mrazek Salzburger Fachgruppenobmann Clemens Jager mit Vorgänger Michael Mrazek WKS
13 Feb
geschrieben von 

Nachwuchs dringend gesucht

Mit durchaus breiter Brust kann die Salzburger Marketing- und Kommunikationsbranche in das Jahr 2020 blicken.

Der Werbeklimaindex liegt mit 21 Punkten deutlich im positiven Bereich und besser als im Vorjahreszeitraum, betont Fachgruppenobmann Clemens Jager. Und auch die Aussichten werden positiv bewertet. Mit 13 Punkten. Und knapp Zweidrittel der Unternehmen melden eine ausreichende oder mehr als ausreichende Auftragslage.
Ein Punkt springt allerdings besonders ins Auge: 36 Prozent sehen sich in ihrer Geschäftsentwicklung durch einen Mangel an Arbeitskräften behindert. Und 21 Prozent wollen in den nächsten Monaten noch Personal aufnehmen. Eine Schraube, an der der neue Fachgruppenobmann so schnell wie möglich drehen will. Um für die Zukunft vorzusorgen.
Clemens JagerSchon der Vorgänger, Michael Mrazek, schrieb Ausbildung groß. Jager will als erstes Ziel die begonnenen Schritte in Aus- und Weiterbildung fortsetzen und weiter ausbauen. Digital Expert Zertifizierungslehrgänge an der FH sollen zusätzliche Skills vermitteln. Zudem schwebt Jager eine Lehrlingsoffensive vor. „Derzeit besteht das Problem, dass es mehr potenzielle Lehrlinge als Lehrstellen gibt. Hier wollen wir deutlich mehr schaffen“, so der neue Obmann.
Ansonsten sieht er die Webewirtschaft in Salzburg durchaus im Aufwind. Die Agenturszene sei dabei breit gefächert. Durch den starken Tourismus haben sich hier einige Agenturen auf diese Branche spezialisiert. Aber auch im Industriebereich haben sich Flaggschiffe etabliert. Auch die Agenturgrößen schwanken bis zu Häusern mit 150 Mitarbeitern. Wobei Jager eingesteht: 60 Prozent der Agenturen sind EPUs. Laut den letzten Statistiken zählt die Fachgruppe in Salzburg 2.465 Mitglieder, von denen immerhin 2.000 aktiv sind.
Um diese durchaus bunte Szene zu etablieren, habe der Salzburger Landespreis eine wichtige Rolle gespielt. Seit 1998 werden damit die besten Arbeiten von Salzburger Agenturen sowie für Salzburger Unternehmen ausgezeichnet. Er habe Salzburg zu einem wichtigen Kommunikationsstandort im Vergleich zu Bayern gemacht.
Apropos Bayern. Die nahe Grenze sieht Jager sportlich. Ja, grenzübergreifend sei vielleicht manchmal eine deutsche Agentur in Salzburg oder eine Salzburger Agentur in Bayern tätig. Aber prinzipiell grabe man sich nicht das Geschäft ab. Von einer Konkurrenzsituation zwischen dem österreichischen Bundesland und dem deutschen Freistaat könne man daher nicht sprechen.
Innerhalb Österreichs dagegen seien die Salzburger Agenturen sehr wohl bemüht, aufzuzeigen. Und das ist ihnen, wie der Salzburger Fachgruppenobmann anmerkt, zuletzt beim Austriacus auch ganz gut gelungen. Immerhin habe man sieben Auszeichnungen mit in den Westen genommen und sich somit unter den Bundesländern den zweiten Platz erarbeitet.
Umso spannender daher, wer sich diesmal beim Salzburger Landespreis durchsetzt. Die Nominierten sind hier nachzulesen.