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Ehemaliges Benetton-Sujet, fotografiert von Oliviero Toscani Ehemaliges Benetton-Sujet, fotografiert von Oliviero Toscani Benetton
07 Feb
geschrieben von 

Toscani gefeuert

Seit den 90ern gehören sie untrennbar zusammen: Benetton und der Fotograf Oliviero Toscani.

Mit seinen Bildern für die Sujets des italienischen Gewand-Verkäufers sorgte er weltweit für Aufsehen. Durch provokante Motivwahl brachte er auch immer wieder gesellschaftliche Tabus auf die Plakatwände, die Benetton einen modernen Touch verliehen. Dafür wurde er schließlich zum Kreativdirektor der Mode-Bude ernannt.
Damit ist aber nun Schluss. Die eingestürzte Brücke in Genua brachte auch Toscani zu Fall. Vielmehr Aussagen, die er in einem Radio-Interview zum Einsturz tätigte. In etwa soll er gesagt haben Aber wen kümmert es schon, wenn eine Brücke einstürzt, lasst uns aufhören. Hintergrund des Statements war ein Bild über ein Treffen des Fotografen mit Luciano Benetton und Angehörigen der Sardinen-Bewegung in Genua.
Diese Aussage hat jedoch nicht nur die Angehörigen der Opfer, sondern auch Luciano Benetton schwer getroffen. Der distanzierte sich nicht nur von den Aussagen, sondern auch gleich von Toscani. Und stellte die Zusammenarbeit mit seinem nunmehr Ex-Kreativdirektor ein.
Die Morandi-Brücke brach im August 2018 zusammen. Dabei starben 43 Menschen. Verantwortlich für den Autobahnabschnitt zeichnet Autostrade per l'Italia. Diese gehört zur Holding Atlantia, die von der Familie Benetton kontrolliert wird.