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Alfred Schrott, Günter Thumser, Mariusz Jan Demner und VFI-GF Wolfgang Ahammer präsentierten die neue Kampagne Alfred Schrott, Günter Thumser, Mariusz Jan Demner und VFI-GF Wolfgang Ahammer präsentierten die neue Kampagne DMB.
29 Jan
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Die Marke feiert

Corona, Lockdown, Arbeitsplatzverlust – auch für die Markenartikel war es kein leichtes Jahr.

Noch dazu, wo der Großhandel über einige Monate komplett ausgefallen ist. Trotzdem: Zum 25. Jubiläum der wiederkehrenden Markenartikel-Kampagne versucht man, Optimismus zu streuen. Immerhin konnte man eine derartige Kampagne ganz entgegen dem Konjunkturzyklus aus dem Boden stampfen. Mit einem Bruttowerbewert von rund 2,2 Mio. Euro.
In erster Linie wird sie auf dem Plakat zu sehen sein. Knapp 6.000 solcher seien gebucht, so DMB.-Chef Mariusz Jan Demner. Das Sujet leitet sich allerdings aus der Social Media-Kampagne ab. Dort verwendet man Emojis, die dann mit der Marke beantwortet werden. Zudem werden Packshots als Emojis eingesetzt.
Dabei im Mediamix sind außerdem Digital und TV. Insgesamt 27 Marken sind unter dem Motto Besser mit der Marke dabei. Ein Gewinnspiel rundet die Maßnahmen ab.
Der Geschäftsführer des Markenartikelverbandes, Günter Thumser, nutzte die Gelegenheit, auf drängende Anliegen der Markenartikler hinzuweisen. An erster Stelle steht dabei die Ablehnung von weiteren Werbeverboten. Wie Thumser betonte, funktioniere die Selbstverpflichtung, sich nicht an Kinder unter 12 Jahren zu wenden. Jede weitere Verschärfung würde viele Markenartikel, angefangen bei der Milch, aus dem Werbegeschehen verdrängen.
Aber auch mit den Händlern zeigt man sich nicht ganz zufrieden. Obwohl Thumser diesen für die Zusammenarbeit im letzten Jahr einen Dank aussprach, beobachtet man die weitere Marken-Konzentration mit Sorge. Angesprochen ist hier natürlich die Transformation von Merkur zu Billa Plus. Dies würde auch ein Plus an Verantwortung für Rewe bringen, so Thumser. Und forderte, Aktionen und Promotions längerfristig zu planen.
Die Konzentration der Einkaufsgesellschaften am heimischen Markt sei allerdings ein generelles Problem. Die Konditionen an Lieferanten würden immer schlimmer.
Dabei habe das letzte Jahr auch gezeigt, dass es mit weniger Aktionen gehe. Nachdem im März die Handelsmarken einen Aufschwung erlebten, schlug danach das Pendel wieder zu den Markenartiklern aus. Der Grund sei wohl, dass man stärker das Augenmerk auf die Qualität schweifen ließe. Immerhin spiele die Supermarkt-Ware aufgrund der Lockdowns eine größere Rolle im Ernährungsverhalten. Da man nicht ins Restaurant gehen könne, kocht man zuhause mehr auf. Und gerade die Jüngeren, beobachtete Thumser, würden wieder mehr Wert auf die Marke legen.
Die Überlegungen, strengere Herkunftsbezeichnungen vorzuschreiben, dienten allerdings nicht der Hebung der Qualität. Generell wende man sich gegen jedes Gold Plating, da man dadurch gegenüber der Konkurrenz in der EU benachteiligt sei. Und, so gibt MAV-Präsident Alfred Schrott zu bedenken, immerhin exportiere man 60 Prozent der Produktion.