Martin Gastinger, vermeintlicher Prototyp eines Privat-TV-Machers, hat durchaus Wurzeln im ORF: Seine Karriere begann er nämlich bei Ö3 und dem Jugendmagazin „X-Large". Später ging er nach Deutschland, wo er u.a. für das Programm bei Beate Uhse TV verantwortlich zeichnete. Zurück in Österreich brachte er als Programmchef ATV auf die Sprünge, wo er die Unterhaltung stark in Richtig Reality und Dokusoap trimmte. Von 2013 bis zur Übernahme durch die ProSiebenSat1Puls4-Gruppe war er auch Geschäftsführer von ATV. Zuletzt leitete er die Unterhaltung bei Servus TV.
Michael Pauser, zuletzt beim ORF Büroleiter der Direktion für Technik und Digitalisierung, übernimmt von Georg Spatz als Ö3-Chef keine leichte Aufgabe: Einerseits steht der Sender, wie der aktuelle Radiotest zeigt, mit seinen Quoten und Reichweiten auf dem österreichischen Markt noch immer mehr als passabel da. Ein Selbstläufer ist das „Hitradio" aber längst nicht mehr: Digitalisierung, veränderte Hörgewohnheiten und stärkere private Konkurrenz sind nur ein paar der kontaminierten Flecken auf den Futterwiesen der Cash Cowboy der ORF-Radios.