ZackZack: „Wir bleiben noch", aber CR Wallach geht ZackZack
15 Jun
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ZackZack: „Wir bleiben noch", aber CR Wallach geht

Nach dreieinhalb Dienstjahren Aufbruch Richtung unbekannt, „aber unpolitisch wird es sicher nicht".

Ein Online-Organ der Liste Pilz, das schien zunächst nicht viel herzumachen. Überraschend aber erwies sich ZackZack als ernstzunehmendes Medium im politischen Diskurs. Angriffig und ziemlich furchtlos, hatte das Portal zahlreiche Hits - buchstäblich, was die Zugriffszahlen angeht, thematisch mit zahlreichen Enthüllungen über türkise, sagen wir mal, Malversationen: „Pöbel-Chats", die Machenschaften von Sebastian Kurz´ gutem Freund Martin Ho, Gernot Blümels und natürlich auch des früheren Kanzlers himself. Zahlreiche Klagen sind ihm deswegen ins Haus geflattert oder angedroht worden, u.a. von Blümel, Ho oder der ehemaligen Casinos-Chefin Bettina Glatz-Kremser. Auch dass viele türkise Funktionsträger und Anhänger am Biertisch heftig über ZackZack herzogen, belegte seine durchaus wichtige publizistische und auch demokratische Bedeutung.
Nicht unwesentlich war diese Bedeutung mit dem Chefredakteur Thomas Walach, der viele brisante Geschichten selbst aufgerissen hatte, verbunden. Etwas überraschend für Außenstehende, nimmt Walach nun nach dreieinhalb Jahren den Hut und verlässt ZackZack Richtung unbekannt (auf etat.at  vermuten nicht wenige: Richtung Rathaus, Büro Sima).
„Ich war Geburtshelfer dieses Mediums, stand an seiner Wiege, habe ihm bei den ersten Schritten geholfen. Ich habe die Menschen an Bord geholt, die heute für ZackZack arbeiten und gemeinsam haben wir einen besonderen journalistischen Stil und Ethos entwickelt, der hoffentlich eine lange erfolgreiche Zukunft vor sich hat. Ich werde neue Dinge unternehmen, welche, das weiß ich noch nicht genau. Lassen wir uns überraschen!" schreibt Walach in seinem abschließenden Kommentar auf ZackZack, dessen Titel „Wir bleiben noch" er vom Autor Daniel Wisser ausgeborgt hat und an dessen Ende ein im Prinzip eigentlich unglaubliches Paradox steht: „Kurz ist weg. Wir sind noch da, entgegen aller Wahrscheinlichkeit. Wer hätte das gedacht?"