Gruppenbild wiener Journalistinnenpreis: Dejana Kabiljo, Martina Madner, Tanja Maljartschuk, Alexandra Wachter, Silvana Meixner, Manuela Raidl, Barbara Haas, Sigrid Oblak, Christina Pausackl, Kathrin Gaál, Eja Kapeller Gruppenbild wiener Journalistinnenpreis: Dejana Kabiljo, Martina Madner, Tanja Maljartschuk, Alexandra Wachter, Silvana Meixner, Manuela Raidl, Barbara Haas, Sigrid Oblak, Christina Pausackl, Kathrin Gaál, Eja Kapeller Katharina Schriffl
31 Mär
geschrieben von 

Diverse Preise

Hugo-Portisch-Preis ins Leben gerufen. Meixner und Raidl als Journalistinnen des Jahres, Thür, Zöchling und Lendvai mit Concordia-Preis ausgezeichnet.

 

Vor einem Jahr verstarb der österreichische Journalist Hugo Portisch im Alter von 94 Jahren. In seinem Gedenken haben der ORF, der Kurier und die Österreichische Medienakademie den Hugo-Portisch-Preis ins Leben gerufen. 2023 soll er von einer erst näher zu bestimmenden Jury für „herausragende journalistische Leistungen im In- und Ausland, die sich mit der Aufarbeitung und dem Verständnis komplexer politischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge - sowohl im österreichischen als auch im europäischen bzw. internationalen Kontext - auseinandersetzen", erstmals verliehen werden. Mit einer Gesamtdotation von 60.000 Euro zähle er zu den höchstdotierten Journalistenpreisen im deutschsprachigen Raum, wie es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz hieß. Bereits bei Portischs Begräbnis habe man darüber gesprochen, "dass wir ihm ein Denkmal setzen und einen Preis schaffen wollen", erzählte Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon, die heuer auch als Präsidentin der neu gegründeten Hugo-Portisch-Gesellschaft fungiert. Die Präsidentschaft soll künftig jährlich zwischen Kurier und ORF wechseln.

Der vom Frauennetzwerk Medien verliehene Wiener Journalistinnenpreis wurde heuer gleich zweifach vergeben, weil er im Vorjahr wegen der Pandemie ausgefallen war.
Mit dem Journalistinnenpreis 2021 ausgezeichnet wurde Silvana Meixner, eine der maßgeblichen Kräfte beim Aufbau einer Minderheitenredaktion im ORF und Präsentatorin der Sendung „Heimat, fremde Heimat."
Der Preis 2022 geht an Puls 4- und Puls 24-Redakteurin und Moderatorin Manuela Raidl. Sie überzeiugte die Jury vor allem durch ihr politisches Fachwissen und ihre Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen.
Die Jungjournalistinnenpreise erhielten Eja Kapeller von der investigativen Plattform Dossier und Christina Pausackl von der Zeit. Kapeller bewahre auch bei emotional herausfordernden Themen einen klaren Blick, sich nicht einnehmen zu lassen von einer Sache, sei sie auch aufwühlend, argumentierte die Jury. Pausackl schließlich brachte durch einen Bericht in der Zeit die ganze Aufarbeitung der Belästigungsvorwürfe gegen Medien-Schwerenöter Wolfgang Fellner erst in Schwung. Die Causa würde ohne ihr Zutun vermutlich noch immer den Schlaf des Ungerechten schlummern.
Aus aktuellem Anlass wurde zudem ein Würdigungspreis zur Unterstützung ukrainischer Journalistinnen vergeben, den Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk stellvertretend für die ukrainische Journalistin Wira Kuryko entgegennahm.

Die diesjährigen Concordia-Preise für außerordentliche publizistische Leistungen gehen an profil-Redakteurin Christa Zöchling (Kategorie Menschenrechte) und ORF-Journalist Martin Thür (Kategorie Pressefreiheit).
Publizist und Osteuropa-Experte Lendvai erhält den Preis für sein Lebenswerk. Zöchling bekommt den mit 4.000 Euro dotierten Menschenrechte-Preis für ihre Reportage „Der Hölle entrissen“. Die Journalistin beschreibt darin die Flucht einer Richterin und ihrer Familie vor den Taliban. Zib 2-Moderator Thür wird der mit 5.000 Euro dotierte Preis für Pressefreiheit für seine Recherchen und Transparenzklagen zu Gehaltsfortzahlungen von Abgeordneten und zu CoV-Hilfen zugesprochen. „Die daraus folgenden höchstgerichtlichen Entscheidungen schreiben das Recht von Journalist:innen auf Informationsfreiheit fest“, betonte der Presseclub Concordia, der die Auszeichnungen vergibt. Die Verleihung findet am 26. April in der Hofburg statt, Laudatoren sind Cathrin Kahlweit, Melita Šunjić und Armin Wolf.