Walter Hämmerle, ehemaliger Senioren-Staatsmeister im Degenfechten Walter Hämmerle, ehemaliger Senioren-Staatsmeister im Degenfechten Screenshot
20 Okt
geschrieben von 

Ein Fest-Doppel

Präsident Van der Bellen vergab in der Hofburg den Vorhofer-Preis an Walter Hämmerle und den Hochner-Preis an Alexandra Wachter und Elke Ziegler.

Es war wie früher diese gemeinsamen Europacup-Abende von Rapid und Austria: Ein Rahmen einer Festveranstaltung wurden in der Wiener Hofburg durch HBP Alexander van der Bellen gleich zwei renommierte Journalismus-Preise an einem Abend vergeben: Der Robert Hochner-Preis an Alexandra Wachter und Elke Ziegler, der Kurt-Vorhofer Preis an Walter Hämmerle. Beide Auszeichnungen sind 7.500 Euro prämiiert.

Wachter und Hämmerle tragen heuer schwer unter der Preislast, denn Hämmerle hat bereits den Medienpreis der Verfassung abgeschleppt, Wachter den Walther Rode-Preis.
Hämmerle, Chefredakteur der Wiener Zeitung, beherrsche als früherer Senioren-Staatsmeister im Degenfechten die feine Klinge des Wortes und benutze niemals den Bihänder, verlas WZ-Redakteur die Begründung der Jury. „Seine Texte belegen Klarheit im Denken, seine Weigerung, ungeprüft dem Mainstream zu folgen, seine Bereitschaft, auch die Ansicht Andersdenkender gelten zu lassen, und seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge in verständlicher Sprache auszudrücken.“
In seiner Dankesrede ging der Vorarlberger Hämmerle auf Missstände in der Branche ein - insbesondere „das groteske Missverhältnis zwischen einer lächerlichen Medienförderung und einem wahnwitzigen Inseratenvolumen“ und verteidigte sein Metier gegen ungerechtfertigte Angriffe: „Es gibt Journalismus zum Genieren. Trotzdem ist, davon bin ich überzeugt, insgesamt betrachtet die Qualität heute besser als vor fünf Jahren.“

Bildschirmfoto 2021 10 20 um 16.08.47Bildschirmfoto 2021 10 20 um 16.11.30Der Hochner-Preis wurde heuer ausnahmsweise an zwei Personen vergeben, um sowohl politischen Journalismus als auch - unter den Prämissen der Pandemie - Wissenschaftsberichterstattung im Bereich Radio und TV zu prämieren: Puls 4-Redakteurin und -Moderatorin Alexandra Wachter und Elke Ziegler (links) aus der Ö1-Wissenschaftsredaktion. Wachter rief wie beim Rode-Preis zum Widerstand gegen Obrigkeiten auf und richtete der Politik eine genuine Warnung aus: Nämlich dass es viele Journalist*innen gebe, die ihren Beruf ernst nehmen.
Ziegler wurde für ihre gleichermaßen souveräne wie verständliche Aufbereitung von Information während der Pandemie prämiiert. Wissenschaft, stellte die Preisträgerin klar, „ist kein Schaukampf, wissenschaftliche Debatte kein Duell, bei dem ein Ranking erstellt wird, wer gewonnen hat.“

 



Unterstützen Sie BranchenBlatt!

 

Werden Sie Teil des Projektes! BranchenBlatt als Medien-Start-up hat die Krise besonders getroffen. Mit Blut, Schweiß und Geld stehen wir aber hinter dem Projekt. Weil wir der Überzeugung sind, dass der eingefahrene Markt in diesem Bereich dringend frischen Wind benötigt. Und dass unabhängige Berichterstattung ohne Verhaberung der gesamten Branche mehr Glaubwürdigkeit und Gewicht verleiht. 

Unterstützen Sie Ihr neues BranchenBlatt dabei! Wir sind weiterhin bemüht, seriöse und spannende Nachrichten zu liefern. Doch in Zeiten wegfallender Werbeeinnahmen wird die Aufgabe nicht leichter. Sie können für BranchenBlatt in den Ring steigen und mit Ihrer Spende zu einem neuen Mediendiskurs in der Branche beitragen!

 

paypal me 300x140