2 Preise an einem Tag für Alexandra Wachter Puls 4 / Gerry Frank, ORF / Hummel-Berger
08 Sep
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2 Preise an einem Tag für Alexandra Wachter

Am Vormittag: Rode-Preis; am Nachmittag: Hochner-Preis, gemeinsam mit Ö1-Wisseschaftlerin Elke Ziegler. 

Wenn es an BK Sebastian Kurz eine tatsächlich bewundernswerte Eigenschaft gibt, dann ist das seine nachgerade unmenschliche Selbstbeherrschung. Alexandra Wachter gelang es, sie dem Kanzler zu rauben. Weil sie bei einer Frage auf eine verbindliche Antwort beharrte, beleidigte Kurz die Journalistin auf Puls 24: „Aber Sie haben ja ein eigenes Hirn“. Die Szene wurde zunächst auf massiven Druck der ÖVP herausgeschnitten, machte aber natürlich online die Runde.

Aber nicht nur mit solchen Großtaten hat Wachter das Medienhaus Wien überzeugt, ihr heuer den Walther Rode-Preis zu verleihen, sondern, wie es in einer öffentlichen Stellungnahme des MHW heißt, mit ihrer „insgesamt couragierten und sozial engagierten Arbeit“. „Wachters exzellent vorbereitete und mit Hirn (sic!), Selbstvertrauen und Hartnäckigkeit geführten Interviews ermöglichen den Blick hinter die message control“, lassen MHW-Geschäftsführer Andy Kaltenbrunner und Presseclub Concordia-Generalsekretärin Daniela Kraus verlauten. Wachter ist auch Vorsitzende des „Frauennetzwerks Medien“.

Bildschirmfoto 2021 09 09 um 14.59.10Am Nachmittag wurde die nächste Auszeichnung für die 32jährige gebürtige Innsbruckerin verkündet: sie erhält auch den Robert Hochner-Preis. Diesen Preis teilt sie sich sie sich mit Ö1-Redakteurin Elke Ziegler (links), weil deren Ressort, die Wissenschaft, angesichts des Ausnahmejahrs 2020 der Politik gleichgestellt wurde und die frühere Printjournalistin nach Auffassung der Jury die schwierige Materie Corona übersichtlich, verständlich und faktengetreu aufbereitet hat.

Der Walther Rode-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird heuer am 14. Oktober verliehen. Er steht für „qualitätvolle und vom tagespolitischen Opportunismus unbeeinflusste Haltung im Journalismus“ im Andenken an den österreichischen Rechtsanwalt und Publizisten Walther Rode (1876-1934), dem ab 1928 ein weiteres Arbeiten in Österreich unmöglich war und dessen Bücher und Schriften im Faschismus verboten wurden. Die Jury bilden die Medienhaus Wien-GründungsgesellschafterInnen (Andy Kaltenbrunner, Matthias Karmasin, Daniela Kraus, Alfred J. Noll, Astrid Zimmermann) und das Medienhaus Wien Forschungsteam. PreisträgerInnen waren zuletzt 2020 Standard-Datenjournalist Michael Matzenberger, 2019 das „ORF-Ibiza-Team“ Tobias Pötzelsberger, Simone Stribl, Patrick Swanson und Michael Westhoff sowie 2018 Kurier-Cartoonist Michael Pammesberger.

Der Robert-Hochner-Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird heuer zum 17. Mal vergeben. Ausgelobt wird er von der Journalistengewerkschaft, gesponsert vom Verbund. Die Preisübergabe erfolgt im Oktober durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Im Vorjahr erhielt Ulla Kramar-Schmid, Leiterin des Bereichs Investigative Recherche im Aktuellen Dienst beim ORF-Fernsehen, die Auszeichnung.



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