Shinzo Abe: Olympia-Verschiebung könnte unvermeidbar werden Pixabay
23 Mär
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Shinzo Abe: Olympia-Verschiebung könnte unvermeidbar werden

Eine Verschiebung der für diesen Sommer geplanten Olympischen Spiele in Tokio wegen der Corona-Pandemie könnte nach Einschätzung des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe unter Umständen „unvermeidbar“ werden.

Er sagte bei einem Treffen mit Parlamentariern, er bekenne sich nach wie vor zur Veranstaltung „vollständiger“ Sommerspiele.
Doch zum Schutz der Gesundheit der Athleten „könnte es unvermeidbar werden, dass wir eine Entscheidung zur Verschiebung treffen“. Es war das erste Mal, dass Abe die Möglichkeit einer Verschiebung der Spiele einräumte. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte wenige Stunden zuvor angekündigt, binnen vier Wochen über eine Verschiebung der Spiele zu entscheiden. Eine vollständige Absage des sportlichen Großereignisses schloss IOC-Präsident Thomas Bach in einem Brief an die Sportler jedoch aus. Auch Abe sagte, eine Absage sei „keine Option“.
Kanada will keine Sportler zu den Olympischen Sommerspielen schicken. Dies gab das Nationale Olympische Komitee Kanadas (COC) am Sonntagabend auf Twitter bekannt. Die „schwierige Entscheidung“ sei mit Zustimmung von Sportverbänden und der Regierung getroffen worden. Auch die Teilnahme an den Paralympischen Spielen 2020 sei abgesagt worden. COC rief das Internationale Olympische Komitee dazu auf, die Spiele um ein Jahr zu verschieben. Nichts sei wichtiger als die Gesundheit und der Schutz der Sportler und der Weltgemeinschaft, heißt es in der Mitteilung. Die Spiele in Tokio sind vom 24. Juli bis 9. August 2020 terminiert.
Der Leichtathletik-Weltverband zeigte sich unterdessen bereit, mit dem IOC und dem gesamten Sport an einem alternativen Termin für die Sommerspiele zu arbeiten. Wie World Athletics (früher IAAF) in der Nacht zum Montag mitteilte, beinhalte dies „auch Termine im Jahr 2021“ und damit auch die Leichtathletik-WM im nächsten Jahr in Eugene/USA. World Athletics habe bereits mit dem Organisationskomitee Oregon 21 über die Möglichkeit diskutiert, die Tokio-Spiele auf das nächste Jahr zu verlegen. Die WM-Organisatoren hätten daraufhin versichert, mit ihren Partnern und Interessenvertretern zu beraten, ob Eugene die WM an alternativen Terminen ausrichten könne, „falls sich dies als notwendig erweisen sollte“, hieß es.
Die Entscheidung über die Spiele liegt beim IOC. Zuletzt wuchs der Druck auf die Organisation. Auch andere wichtige nationale Verbände in der ganzen Welt forderten eine Verschiebung. Zahlreiche andere sportliche Großereignisse wie die für Juni/Juli geplante Fußball-Europameisterschaft wurden wegen der Corona-Krise bereits verschoben.

apa